\section{Marketing} \subsection{BCG-Matrix} Die BCG-Matrix hat ihren Namen von ihren Entwicklern, Boston-Consulting-Group. Es ist ein Instrument der strategischen Unternehmensführung mit dem Ziel ein ausgeglichenes Portfolio zu haben. \\ Die Y-Achse stellt das zukünftige Martkwachstum dar und die X-Achse den relativen Marktanteil. Letzteres verkörpert die Stellung des Unternehmens auf dem Markt und berücksichtigt, dass ein hoher Umsatz geringer Stückkosten bedingt und damit ein geringeres Marktrisiko besteht. % \[ relativer Marktanteil_{Wert} = \frac{Eigener Umsatz}{Umsatz des staerksten Konkurrenten} \] % $\Rightarrow$ wird angewandt, da der Umsatz der gesamten Branche oftmals schwer zu ermitteln ist! \\ \begin{figure}[ht!] \centering \includegraphics[scale=0.5]{BCG-Matrix.png} \end{figure} \subsection{Preise festlegen} \subsubsection{kostenorientierte Preisfestlegung} Es wird anhand der angefallenen Kosten und des geplanten Gewinns der Preis errechnet. Das Problem hierbei ist, dass der Preis zu hoch für den Kunden sein könnte, eventuell würde der Kunde das Produkt aber auch zu einem wesentlich höheren Preis kaufen. \subsubsection{wettbewerbsorientierte Preisfestlegung} Strategien: \begin{itemize} \item Mittelpreisstrategie $\Rightarrow$ Durchschnittspreise der Wettbewerber. Gefahr: Produkt wird weder als hochwertig noch als preisgünstig angesehen. \item Premiumstrategie $\Rightarrow$ Preis (weit) über dem Durchschnittspreis. Produkt muss sich zwingend von der Konkurrenz abheben. \begin{itemize} \item Skimmingstrategie $\Rightarrow$ Preis wird hoch angesetzt und nach und nach gesenkt. So werden viele Käuferschichten nach und nach angesprochen. Wird vorallem bei technischen Produkten angewendet. \end{itemize} \item Niedrigpreisstrategie \begin{itemize} \item Promotionsstrategie $\Rightarrow$ Preis liegt (weit) unter Durchschnitt und wird auch nicht verändert. Produkt muss so beworben werden, dass es nicht als minderwertig angesehen wird \item Penetrationsstrategie $\Rightarrow$ Preis ist relativ niedrig. Damit sollen Kunden angelockt werden. Nach einiger Zeit wird der Preis (moderat) erhöht. Es ist unsicher, ob Kunden diese Strategie akzeptieren. \end{itemize} \end{itemize} \subsubsection{nachfrageorientierte Preisfestlegung} Man orientiert sich an der zahlungsbereitschaft der Kunden. Dazu werden Preistests und Tests zu welchem Preis sich welche Menge absetzen lässt von beauftragten Marktforschungsinsituten durchgeführt. Im Anschluss werden die Kosten miteinbezogen und kalkuliert bei welchem Preis das Unternehmen den höchsten Gewinn erwirtschaftet. \\ Preiselastizität: Hier wird ermittelt wie sensibel Kunden auf Preis Veränderungen bei einem Produkt reagieren. Bei geringer Preiselastizität der Nachfrager, reagieren diese kaum auf Preisänderungen. Bei hoher Preiselastizität ist es genau umgekehrt. \subsection{Preisfunktionen} \begin{itemize} \item Erziehungsfunktion: Der Preis "'erzieht"' die Produzenten und Konsumenten, mit knappen Gütern sparsam umzugehen \item Information-/Signalfunktion: Über den Preis erfährt man die Knappheit eines Gutes. \item Lenkungsfunktion: Lenkung der Produktionsfaktoren auf diejenigen Märkte für den meisten Gewinn: größte Nachfrage, höchster Preis, höchster Gewinn \item Ausgleichs-/Gleichgewichtsfunktion: Bringt durch Abstimmung der Pläne von Unternehmen und Haushalte das Angebot und die Nachfrage zum Ausgleich \end{itemize} \subsection{Preisdifferenzierung} Wenn gleiche/ähnliche Produkte zu unterschiedlichen Preisen an verschiedene Käufergruppen verkauft werden, nennt man das Preisdifferenzierung. \subsubsection{Varianten} \begin{itemize} \item räumliche Preisdifferenzierung (verschiedene Regionen, verschiedene Preise) \item personelle (zielgruppenorientierte) Preisdifferenzierung (Sonderpreise für bestimmte Käufergruppen) \item zeitliche Preisdifferenzierung (verschiedene Zeiten, unterschiedliche Preise) \item mengenmäßige Preisdifferenzierung (Rabattgewährung) \item verwendungsmäßiger Preisdifferenzierung (je nach Einsatz unterschiedliche Preise) \item produktbezogene Preisdifferenzierung (ähnliche Produktvarianten zu unterschiedlichen Preisen) \end{itemize} \subsection{Franchising} Ist eine vertraglich geregelte Kooperation zwischen rechtlich selbstständigen Unternehmen. Franchisenehmer bleiben rechtlich selbstständig und handeln im eigenen Namen auf eigene Rechnung. Der Franchisegeber erteilt dem Franchisenehmer das Recht, gegen Entgelt seine Marke, Symbole etc. absatzpolitisch zu verwerten. Alle Franchisenehmer treten einheitlich auf, damit der Eindruck eines Filialsystems entsteht. \subsubsection{Vor- und Nachteile} Franchisenehmer: \begin{itemize} \item Vorteile \begin{itemize} \item bekannte Marke die erfolgreich ist \item muss kein eigenes Werbekonzept entwickeln \item Eigenständigkeit ohne Risiko \end{itemize} \item Nachteile \begin{itemize} \item eingeschränkte Entfaltung \item Zahlung der Franchising Gebühr \end{itemize} \end{itemize} Franchisegeber: \begin{itemize} \item Vorteile \begin{itemize} \item geringes Risiko \item geringere Kosten \item Markenpflege ist leicht möglich \end{itemize} \item Nachteile \begin{itemize} \item Startphase ist schwierig \end{itemize} \end{itemize} \subsection{Marketing-Mix} Ist die Kombination aller absatzpolitischen Instrumente entsprechend der jeweiligen Zielsetzung des Unternehmens \begin{itemize} \item Produktpolitik \item Preispolitik \item Distributionspolitik \item Kommunikationspolitik \end{itemize} $\Rightarrow$ Sinnvolle Mischung! \subsection{Kommunikationspolitik} \subsubsection{AIDA-Schema} \begin{itemize} \item Attention \item Interest \item Desire \item Action \end{itemize} \subsubsection{Sales Promotion} Maßnahmen richten sich vorwiegend aug die Aktivierung der Vertriebsorgane zur Erhöhung des Umsatzes. \subsubsection{Public Relations (Öffentlichkeitsarbeit)} Dient zur Pflege der Beziehungen zur Öffentlichkeit \\ $\Rightarrow$ Unternehmen will vertrauen gewinnen, symphatien erzeugen, etc. \\ $\Rightarrow$ Sponsoring: Unternehmen tritt als Förderer für Veranstaltungen auf \\ $=$ Imagewerbung $\Rightarrow$ Kontrolle des Erfolgs durch die Werbeerfolgskontrolle \subsubsection{Werbegrundsätze} \begin{itemize} \item Werbewirksamkeit: Werbeaussagen + Werbemittel müssen zum Kauf animieren \item Werbewahrheit: sachlich informieren und nicht täuschen, irreführen (Gesetz UWG) \item Werbeklarheit: Aussage klar und leicht verständlich \item Wirtschaftlickeit: Kosten sollen im Verhältnis zum Werbeerfolg stehen \end{itemize} \subsubsection{Buchführung} \begin{itemize} \item Fortlaufende, lückenlose Aufzeichnung aller Geschäftsfälle (= Dokumentation) \item Überblick über Vermögen, Schulden, Erfolgslage \item Erfolgsermittlung \item Grundlage Steuerermittlung \item Grundlage Preisermittlung (Kalkulation) \item Grundlage Entscheidungen + innerbetribeliche Kontrollen \end{itemize} $\Rightarrow$ Maßnahmen zum Zahlungseinzug, Rationalisierung, ... \\ Informationen sind Beweismittel für: Banken, Finanzämter, Gerichte \subsubsection{Inventur und Inventar} Inventur: Ist der Vorgang des Zählens, Wiegens und Bewertens aller Gegenstände im Unternehmen. \\ % Inventar: Ausführliche Aufstellung der Vermögensteile u. Schulden in Staffelform \\ % \begin{center} \begin{tabular}{| l |} Berechnung \\ \hline Vermögen \\ $-$ Schulden \\ $=$ Reinvermögen (Eigenkapital) \\ \end{tabular} \end{center} % Gliederung des Inventars: \begin{enumerate} \item Vermögen: Gliederung nach Liquidität \item Anlagevermögen (dienen langfristig dem Unternehmen) \item Umlaufvermögen (kurzfristig im Unternehmen; Ständige Änderungen) \item Schulden $\Rightarrow$ Gliederung nach Fälligkeit der Zahlung \end{enumerate} Arten der Inventur: \begin{itemize} \item Zeitlich verlegte Inventur: 2/3 Monate vor oder nach Bilanzstichtag kann eine zeitl. verlegte Inventur durchgeführt werden. Gesamtwert des Bestandes wird wertmäßig (nicht mengenmäßig) zurückgeschrieben. \item Stichproben Inventur: Mit mathematischen Methoden anhand von Stichproben ermittelte Werte. \item Permanente Inventur: Durch Warenwirtschaftssysteme wird durchgängig eine Inventur durchgeführt. Einmal jährlich jedoch auch Händisch. \item Stichtags Inventur: Körperliche Bestandsaufnahme muss bis Bilanzstichtag erfolgen (+/- 10 Tage) \end{itemize}